Insgesamt sind auf der Baar 174 Arten der aktuellen Roten Liste und Vorwarnliste Deutschlands nachgewiesen, darunter 28 stark gefährdete und 95 gefährdete Arten. Weiterhin 21 Arten, die zwar deutschlandweit ungefährdet, in der Roten Liste Baden-Württembergs jedoch in die Kategorie 3 eingestuft sind.
Für zwei der gefährdeten Arten kommt Deutschland eine besonders hohe Verantwortlichkeit für ihre Erhaltung zu: Pfingst-Nelke (Dianthus gratianopolitanus) und Spatelblättriges Greiskraut (Tephroseris helenitis). Letzteres kommt im Projektgebiet stellenweise in großen Populationen vor, ist sonst aber auch in Baden-Württemberg stark im Rückgang begriffen.
Eine hohe Verantwortlichkeit besteht für Traubige Trespe (Bromus racemosus), Saum-Segge (Carex hostiana), Schuppenfrüchtige Gelb-Segge (Carex lepidocarpa), Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Busch-Nelke (Dianthus seguieri), Schachblume (Fritillaria meleagris), Öhrchen-Habichtskraut (Hieracium lactucella), Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) und Färberscharte (Serratula tinctoria). Färberscharte, Busch-Nelke, Breitblättriges Knabenkraut und Schachblume sind auf der Baar noch in größeren Populationen vorhanden.
Floristische Besonderheiten im Gebiet stellen die zahlreichen Vorkommen verschiedener seltener Orchideen dar, zum Teil als Massenvorkommen von Moderhumus-Orchideen in den Wäldern der zentralen Baar, aber auch das breite Artenspektrum in den lichten Wäldern, Säumen und Magerrasen der Baaralb sowie in den Streu- und Feuchtwiesen.
Weiterhin finden sich auf der Baar bedeutende Vorkommen dealpiner Reliktpflanzen wie zum Beispiel Blauer Sumpfstern (Swertia perennis), Mehl-Primel (Primula farinosa), Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum), Alpen-Maßliebchen (Aster bellidiastrum), Narzissen-Windröschen (Anemone narcissiflora), Österreichischer Rippensame (Pleurospermum austriacum), Felsen-Kreuzdorn (Rhamnus saxatilis), Zwergbuchs (Polygala chamaebuxus) und Amethyst-Schwingel (Festuca amethystina). Sie erreichen im Gebiet teilweise ihre nordwestliche Verbreitungsgrenze innerhalb Deutschlands.
Außerdem zu nennen ist die Strauchbirke (Betula humilis), die im Gebiet nur im Zollhausried und im Birken-Mittelmeß vorkommt und deren nächste Standorte ansonsten erst wieder im Voralpenraum zu finden sind.
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